Freizeitgestaltung zum Thema Humor

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Kinder sind unsere Zukunft - ihnen gebührt größte Aufmerksamkeit und sie verdienen bestmögliche Begleitung, um sie bei ihrer Entwicklung zu unterstützen und um sie für die Zukunft optimal vorzubereiten.

Die NÖ Familienland GmbH nimmt diese bedeutende Aufgabe in die Hand und leistet mit dem Pädagogischen Konzept für die Freizeitgestaltung einen bedeutenden Beitrag zum aktuellen Thema der schulischen Tagesbetreuung.

Das Pädagogische Konzept für die Feriengestaltung richtet sich in erster Linie an Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen, aber auch Eltern können von den theoretischen und praktischen Inhalten profitieren und mit ihren Kindern umsetzen.

In diesem Artikel haben wir uns dem Thema Humor gewidmet, viel Spaß!...

Im Alltag kann es durch die vielfältigen Beziehungsgeflechte, die Anforderungen der täglichen Arbeit, die Begegnung mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu stressvollen und herausfordernden Situationen kommen. Um diesen gut begegnen zu können, ist Humor eine wertvolle Ressource. Durch Humor ist das Problem noch nicht gelöst, aber durch den Perspektivenwechsel wird es als weniger belastend und niederdrückend empfunden. Psychologen sehen im Lachen ein Ventil, um mit der Lebenswirklichkeit besser fertig zu werden. Lachen dient dem Stressabbau und dazu, eine andere, leichtere Sicht auf die Dinge zu bekommen.


Lachen hält gesund

  • Die Körpermuskeln werden durch Lachen trainiert. Der Energieaufwand des Lachens entspricht bei 20 Sekunden Lachdauer etwa 3 Minuten Joggen.
  • Lachen steigert das Lungenvolumen und fördert den Austausch von Luft.
  • Der Spiegel des Stresshormons Epinephrin sinkt deutlich durch Lachen.
  • Lachen stabilisiert den Kreislauf, die Muskeln entspannen sich und die Durchblutung wird verbessert.
  • Durch das Lachen wird das Gehirn mit Glückshormonen wie Oxytocin und Dopamin überschüttet.
  • Die Produktion und Aktivität von Killerzellen und Antikörpern wird durch Lachen erhöht. Sie sind zuständig für die Bekämpfung von Krankheitserregern.
  • Witze und lustige Wortspiele fördern die kognitive Entwicklung und Sprachkompetenz.
  • Humor stärkt das Selbstwertgefühl.
  • Humor erleichtert es mit anderen Kontakt aufzunehmen.


Auch wenn einem nicht zum Lachen zumute ist, das Gehirn lässt sich beim Lachen sogar austricksen. Selbst ein „künstliches“ Lachen mit einer Dauer von mindestens 60 Sekunden löst im Gehirn die Ausschüttung von Glückshormonen aus. 

Unter einem humorvollen Menschen versteht man zum einen das Vorhandensein einer inneren humorvollen Haltung, Menschen, die auch anstrengenden Situationen mit heiterer Gelassenheit begegnen, mit Worten humorvoll spielen können oder über sich selbst lachen können. Andererseits bezeichnet „Sinn für Humor“ auch bestimmte Merkmale wie Lachen, Witze erzählen und/oder verstehen, spielerisch sein können, Komik und Blödsinn mögen.


Was versteht man unter Humor
Humor ist nicht angeboren, sondern kann geübt und erlernt werden. Ein wichtiger „Partner“ von Humor ist die Achtsamkeit. Achtsamkeit ist eng verbunden mit „im Hier und Jetzt sein". Es geht darum, Dinge mitzubekommen, die im Moment passieren. Das ganz mitzumachen, was im Moment dran ist. Für Humor ist Achtsamkeit unerlässlich. Auch der humorvolle Moment geschieht im „Hier und Jetzt“. Kinder sind gute Lehrmeister darin, den Erwachsenen immer wieder bewusst zu machen, im Moment aufzugehen. Die Intensität, die spielerische, neugierige Lebensfreude ist ansteckend. Für die Freizeitpädagogen/-innen bieten sich viele Gelegenheiten Kinder beim Spielen zu beobachten. Dabei kann man feststellen, wie sie völlig versunken in ihrem Spiel sind.

  1. Echte Humorbeziehung                                                                                                               
    Sender und Empfänger sind partnerschaftlich gesinnt. Die Auswirkung auf die Beteiligten ist gute Stimmung, Steigerung der Motivation, Freundschaft, Teamgeist und Spaß.
  2. Unstimmigkeitsbeziehung
    Sender ist partnerschaftlich, Empfänger nicht partnerschaftlich gesinnt. Die Auswirkung ist ein Missverständnis oder Nichtverstehen des Spaßes, Lachen des Empfängers ist zweideutig und nicht stimmig.
  3. Stichelei-Beziehung
    Sender ist nicht partnerschaftlich, Empfänger partnerschaftlich gesinnt. Die Auswirkung ist Irritation oder Verstimmung des Empfängers, ein daraus resultierender Konflikt ist möglich.
  4. Komplizen-Beziehung
    Sender und Empfänger sind nicht partnerschaftlich gesinnt. Die Auswirkung ist eine gute Stimmung unter Gleichgesinnten, die sich einig sind in ihren Vorurteilen und Diskriminierungsabsichten, Bestärken in einer feindlichen Grundhaltung.
  5. Kampfbeziehung
    Sender und Empfänger sind nicht partnerschaftlich gesinnt. Die Auswirkungen sind starkes Polemisieren, zynische „Gefechte“, Verletzen, Erniedrigung.

 

Wie kann der eigene Humor gestärkt werden?

  1. Den eigenen Humorgeschmack erforschen
    Welchen Humorstil mag ich? Wer hat mich humorvoll beeinflusst? Wen habe ich für seinen/ihren Humor bewundert? Wo bin ich heute humorvoll? Was zeichnet meinen Humor aus? Was fand ich als Kind lustig? Hatte (habe) ich manchmal Lachanfälle?
  2. Ein „Humorfenster“ in den Alltag einbauen
    Ziel ist es, mindestens einmal am Tag bewusst zu lachen oder zu lächeln und sich dafür ganz aktiv etwas Lustiges zu suchen. Achtsames Beobachten der Umgebung bei Wartezeiten kann genauso dazu genutzt werden, wie ein griffbereites Witzebuch, lustige YouTube-Kanäle oder Cartoons.
  3. Bewusste Übertreibung eines Problems
    Ein eigenes Problem stellt man sich völlig übertrieben vor und dramatisiert maßlos. Z.B. muss man nicht die Stundenliste eines Monats abschließen, sondern alle eines Jahres. Diese maßlose Überzeichnung soll dabei helfen einen inneren Abstand zum Problem zu bekommen und dieses mit einem lächelnden Auge zu betrachten.
  4. Ein Humortagebuch führen
    Im Humortagebuch wird ausschließlich Lustiges gesammelt. Hier können die Entdeckungen des Humorfensters festgehalten werden. Ein besonders lustiger Witz wird genauso aufgeschrieben, wie lustige Begebenheiten aus dem Alltag. Das Humortagebuch trainiert die Konzentration auf das Humorvolle, es wird zum persönlichen Schatzbuch, das beim Durchlesen immer wieder zum Schmunzeln führt.
  5. Etwas Verrücktes tun
    Ab und zu etwas Verrücktes tun, herumblödeln, mit Sprache und Worten spielen fördert das Lachen und die eigene spielerische, humorvolle Haltung. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Sei es ein lustiges Foto von sich selbst (mit Grimassen, kostümiert, wild geschminkt, an verrückten Orten, ...) machen oder von einer Liste mit kleinen Dingen, die Spaß machen, täglich eines tun.
  6. Humorunterstützende Gedankenstrategien
    • An Menschen und Dinge denken, die fröhlich machen – Freude und Heiterkeit ist ansteckend.
    • Ein Ereignis, auf das man sich freut, sich in Gedanken ausmalen.
    • Alles hat (mindestens) zwei Seiten: auf das schauen, was gut ist, nicht auf die Schattenseiten.
    • Auf die Erleichterung konzentrieren, dass nicht schlimmere Situationen eingetreten sind.
    • Akzeptieren, dass man sich auch mal schlecht fühlt.
    • Bewusstes Entspannen und Seele baumeln lassen.  

 

Praktische Tipps zur Umsetzung im Alltag
Gute-Laune-Box
Die Gute-Laune-Box ist eine Box, vollgefüllt mit Kleinigkeiten, die persönlich gute Laune bereiten und ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Der Inhalt ist für jeden ganz individuell und kann stetig wachsen.

  • Briefe und Karten, die einem wichtig sind.
  • Lieblingsfoto(s)
  • Erinnerungsstücke an lustige und schöne Erlebnisse (Konzertkarten, getrocknete Blüten, Zeichnungen, ...)
  • ein Stein von einer besonders schönen Wanderung
  • eine Clown Nase

Wenn es nun einen Tag gibt, an dem die Stimmung tiefer ist, einfach ein Blick in die Gute-Laune- Box werfen.

 

Entwicklung des Humors im Kindesalter


Als Freizeitpädagogin / Freizeitpädagoge ist es wichtig, über die einzelnen Stufen des Humors bei Kindern Bescheid zu wissen, damit der Humor der Kinder passend eingeschätzt und der kindliche Sinn für Humor bewusst gefördert werden kann. Durch die Entwicklung eines Sinns für Humor haben die Kinder und Jugendlichen später als Erwachsene ein nützliches „Werkzeug“ für das Leben:

  • mit Humor Entspannung in belastende Lebenssituationen bringen
  • mit Humor negative Gefühle regulieren
  • mit Humor ein verbindendes soziales Miteinander schaffen

 


Humorvolle Spiele gemeinsam mit den Kindern

1. Toaster-Spiel
Alle stehen im Kreis, ein Schüler / eine Schülerin steht in der Mitte. Um aus der Mitte herauszukommen, versucht er / sie schnell auf jemanden zu zeigen und dazu einen bestimmten Begriff zu sagen. Das Kind, auf das gezeigt wird und die beiden Kinder links und rechts davon, müssen so schnell wie möglich den Begriff darstellen. Wer zu spät reagiert, muss in die Mitte, das Kind in der Mitte darf in den Kreis. Mögliche Begriffe sind:

„Elefant": Dabei muss das Kind, auf welches gezeigt wird, sofort einen Elefantenrüssel machen, die beiden Kinder neben ihm müssen mit den Händen an ihrem Kopf die Ohren andeuten. 

Das lässt man die Schüler/Kinder eine Weile spielen. Mit der Zeit kommen immer mehr Signale dazu:

  • „Storch": Der Schüler / die Schülerin, auf den / die gezeigt wird, macht einen Storchenschnabel und steht auf einem Bein. Die beiden Kinder links und rechts legen ihre Arme als Flügel auf seine / ihre Schultern.
  • „Hase": Das Kind, auf das gezeigt wird, muss Hasenohren mit den Händen machen und Hasenzähne zeigen. Die beiden Kinder neben dem Kind legen ihre Hände als „Pfötchen“ an.
  • „Toaster": Die beiden Schüler / Schülerinnen rechts und links von dem Kind, auf das gezeigt wird, reichen sich die Arme, sodass zwischen ihnen ein Toasterschlitz entsteht. Die Kind in der Mitte muss hüpfen wie das Toastbrot.
  • „Waschmaschine": Die beiden Schüler / Schülerinnen rechts und links des Kindes, auf das gezeigt wird, bilden mit den Armen die Maschinentrommel. Das Kind in der Mitte ist die Wäsche im Schleudergang und dreht sich.

2. Ein-Wort-Geschichte
Zwei Kinder stehen sich gegenüber und erzählen sich eine ausgedachte Geschichte, indem sie sich abwechseln und jeder im Wechsel nur ein Wort sagt. Dadurch bilden sich ganze Sätze und Geschichten. Dabei dürfen die Kinder nicht lange überlegen, sondern müssen möglichst schnell das nächste Wort sagen.


3. Gefühle zeigen
• Alle gehen im Raum umher und versuchen jemanden darzustellen, der ein wenig verstimmt ist.
• Alle gehen umher und stellen jemanden dar, der total wütend ist.
• Alle gehen umher und stellen jemanden dar, der ein wenig melancholisch ist.
• ... der zu Tode betrübt ist.
• ... und spielen einen heiteren Schüler / eine heitere Schülerin, der / die gerade erfahren hat, dass die Lehrerin krank ist und der Unterricht ausfällt.
• Alle gehen umher und lachen, zunächst sehr zurückhaltend, dann soll das Lachen sich bis zur maximalen Stufe 10 steigern.

4. Witze szenisch darstellen
Witze können gespielt und die kleinen „Theaterstücke“ aufgeführt werden. Besonders begeisterte Theaterspieler können auch versuchen, aus dem Stehgreif mit Stichworten lustige Szenen darzustellen.


5. Lückentext gefüllt mit lustigen Adjektiven
Gemeinsam werden auf einem Zettel 20 beliebige Adjektive gesucht und der Reihe nach aufgeschrieben. Anschließend werden sie genau in dieser Reihenfolge in den Lückentext eingetragen. Viel Spaß beim Vorlesen!


 


Witze und Scherzfragen
• Warum summt die Biene? Weil sie den Text vergessen hat!
• Warum nimmt jemand ein Lineal mit ins Bett? Weil er wissen will, wie lang er schläft!
• Laufen zwei Zahnstocher den Berg hinauf. Da kommt ein Igel vorbei. Sagt der eine Zahnstocher zu dem anderen: "Wenn ich gewusst hätte, dass hier ein Bus kommt, hätten wir doch auch damit fahren können."
• Der Lehrer fragt seine Schüler: „Wer kann mir den Begriff Verantwortung erklären?“. Daraufhin meldet sich Fritz und sagt: „An meiner Hose sind alle Knöpfe ab – bis auf einen. Der trägt jetzt die volle Verantwortung.“
• Was liegt am Strand und spricht undeutlich? Eine Nuschel!
• Was ist weiß, weich und schläft im Gras? Ein Schlaf!
www.zitronenbande.de/kinderwitze https://www.labbe.de/blog/Kinderwitze

 


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